DER ANGEBLICHE GELDSCHÖPFUNGSSCHWINDEL
Die Gegner der Banken müssen allerdings aufpassen, dass ihre Anschuldigungen gegen die Banken seriös sind und der Prüfung standhalten. Seit Jahren kursiert die Mär von der Buchgeldschöpfung, der zunächst auch ich auf den Leim gegangen bin. Da halten sich die Banker zu Recht
den Bauch vor Lachen und haben ein wirkungsvolles Argument, ALLE Anschuldigungen gegen sie mit dem Hinweis abzuwimmeln, dass ja das sogenannte „Buchgeldschöpfungs
– Märchen“ auch nicht stimmt. Ich warne also die Bankengegner, DIESE Anschuldigung gegen die Banken vorzutragen, weil sie einfach nicht stimmt. Und zwar
aus folgenden Gründen: Es gibt keine Geldschöpfung aus dem Nichts, weil der Laie nichts weiß von der Existenz des ausgleichenden Zentralbankgeldes und der Clearingstellen,
welche diesem scheinbaren Vorgang entgegenwirken. Ich erkläre: Den Banken wird vorgeworfen bzw. die Fähigkeit zugeschrieben, ein Mehrfaches der ursprünglichen Einlage des Kunden weiter zu verleihen und damit Geld zu „schöpfen“. Zum Beispiel so: Ich überweise auf Bank A 2000 Euro. Verfügt die Bank nun über eine gesetzlich vorgeschriebene Mindestreserve von 25%, dann kann sie den Rest von 1500 Euro weiterverleihen. Der Kunde, dem dieses Geld geliehen wurde, überweist es an eine Bank B, die wiederum 75% des neuen Guthabens (1.125 Euro) weiterverleihen kann. Wenn man den Vorgang viermal wiederholt, dann sind zusätzlich zu den 2000 Euro noch 2.101,56
an neuem Kredit entstanden. Die Geldmenge hat sich also tatsächlich um diesen Betrag erhöht. Dies bewegt nun weltweit sogar Professoren etc. zu der wilden Vermutung, dass da Geld aus dem „Nichts“ geschöpft wurde. Dem ist aber nicht so. Denn in Wirklichkeit steht den Kreditinstituten
nur der sogenannte „Bodensatz“ der Giroguthaben zur Verfügung,die Geldbestände der Giroguthaben sind meist ständig zu Zahlungszwecken in Bewegung und können daher
gar nicht verliehen werden. Was ist nun dieser sogenannte „Bodensatz?“ Das ist der Teil der Guthaben, die auf den Konten als Liquiditätsreserven stehen bleiben und
nicht für den normalen Zahlungsverkehr verwendet werden oder die bei Umbuchungen auf Konten der gleichen Bank überwiesen werden, so dass keine Mittelabflüsse entstehen.
Es fließt der Bank aber auch Giralgeld durch Überweisungen von den Konten anderer Banken zu. Das Bundesaufsichtsamt für Kreditwesen bestimmt nun, welchen Anteil
der Giroguthaben die Bank auf Grund dieses „Bodensatzes“ verleihen kann.
Und wenn der im Beispiel so gerne angeführte Bankkunde von seinem Konto bei Bank A 2000 Euro auf ein Konto bei Bank B überweist, dann wird in Wirklichkeit der Betrag von 2000 Euro ZENTRALGELD vom Clearingkonto der Bank A abgebucht und dem Clearingkonto der Bank B gutschrieben. Dadurch ändert sich der Gesamtbestand des Clearingguthabens jedoch nicht. In diesen Vorgang wird auch Bargeld einbezogen. Geschäftsbanken können also NICHT einfach neues Geld schöpfen durch Kreditgewährung, weil ja der Kreditbetrag dieses angeblich „neugeschöpften“
Geldes auf der Seite des Clearingkontos eine SCHULD der Bank ist, die ja selbst einen Kredit an Zentralbankgeld aufnehmen muss, um ihrerseits einen Kredit an ihren Kunden vergeben zu können, sofern keine entsprechenden Spareinlagen bereitstehen. Was also die Bank angeblich bei ihrer „Geldschöpfung“ gewinnt, das verliert sie durch die Verminderung ihres Zentralbankgeldbestandes bei der Clearingstelle. Mit anderen Worten: Die Geschäftsbank kann immer nur soviel Geld verleihen, wie sie selbst an Einlagen oder Bundesbank-Krediten in Empfang genommen hat. Es gibt also keine wundersame Geldschöpfung
der Banken, und wer einwendet, dass die Geschäftsbank doch Zinsen vom Bankkunden bekommt (der ja bei ihr einen Kredit aufgenommen hat), den verweise ich darauf, dass die Geschäftsbank aber für ihre um diesen Betrag erhöhte Kreditaufnahme an Zentralbankgeld auch
LOMBARDZINSEN an die Bundesbank abführen muss. Warum hält sich dann die Mär von der wundersamen Geldschöpfung der Banken immer noch?
Schuld daran sind die Banker selber, aber auch die Fachliteratur. Sie verwenden den falschen Begriff für diesen Vorgang. Es ist keine Geldschöpfung, sondern eher eine
„Geldumwandlung“. Die Bankleute stören sich an dem Begriff „Geldschöpfung“ deshalb nicht, weil sie ja die Existenz des ausgleichenden Zentralbankgeldes und der Clearingstellen
als selbstverständlich voraussetzen. Dieses Wissen geht dem Laien ab, jedoch auch so manchen Bankenverschwörungsfanatikern
(sehr zur Freude der Banker). Man kann also sagen: Die angebliche Geldschöpfung der
Banken geht stets mit einer Zunahme des Bargeldumlaufs und der bei der Bundesbank zu haltenden Mindestreserven einher. Sie erfordert also Geld, das die Kreditinstitute nicht
selbst schaffen können. Für die Geschäftsbanken ist die Geldschöpfung damit keine Schöpfung aus dem Nichts.Nun aber wieder zurück zu den WAHREN Verbrechen der Banken und Banker. Eines davon wurde bereits erwähnt und muss nun im Detail untersucht werden. Ich meine das Verbrechen gegen alle Bürger und vor allem gegen die Armen, aber auch das Verbrechen der Bürger gegeneinander:
Mehr dazu in dem Buch „Der Rubel muss Rollen“ von Christian Anders
http://www.christiananders.com/buch/rubel.shtml